Einmal im Jagdjahr findet Sektionsweise im August ein Informations- und Austauschabend für die Obleute und JagdleiterInnen der Jagdgesellschaften statt. Andi Vollenweider, Sektionspräsident Hinterland, konnte dazu neben den Gästen Dr. Hans Dieter Hess, Dienststellenleiter und Dr. Peter Ulmann, Leiter Natur, Jagd und Fischerei vom lawa und Fabian Stadelmann, Präsident von Revierjagd Luzern RJL, rund 70 JägerInnen begrüssen. 38 der 39 Reviere der Sektion Hinterland waren damit erfreulicherweise vertreten.
Heidi Vogler, Fachmitarbeiterin Landschaft beim Lawa und Wildhüterin zeigte in ihrem Inputreferat zum Wasser- und Zugvogelreservat Wauwilermoos auf, warum dieses von nationaler Bedeutung ist und welche Aufgaben sie als Wildhüterin dort wahrnimmt. Neben der Information für Besuchende leitet sie Beobachtungen und Wildzählungen und wirkt bei Projekten und Stellungnahmen mit. Auch Aufsichts- und Kontrollfunktionen gehören zu ihren Aufgaben. Sie hat dabei als Wildhüterin die Möglichkeit, Ordnungsbussen auszustellen. Gleich vier Jagdgesellschaften haben Revieranteile im Wauwilermoos. Die Jagd ist jedoch im ganzen Reservat verboten. Eine Ausnahme ist die Bejagung von Füchsen zum Schutz der grossen Kibitzbrutkolonie. Hier helfen die Gesellschaften mit. Ebenso bei den Wildzählungen und bei anderen Hegearbeiten.
Andi Vollenweider und Peter Ulmann informierten über die Jagdbetriebsvorschriften mit der Bejagung des Rotwildes als zentrales Thema. Wichtig sei, dass alle JägerInnen die Vorschriften kennen und diese auch einhalten. Ulmann betonte dabei die Möglichkeit der Kahlwildpunkte. Daneben machte er Ausführungen zu den Wildtierkorridoren und zeigte deren Wichtigkeit auf. Wie das Rehwild im Kleinen seine Wechsel zwischen den Einständen hat, so brauchen auch das Rotwild und viele andere Wildtiere Passagen, welche deren verschiedene Lebensräume verbindet und einen besseren genetischen Austausch ermöglicht.
Seit Februar 2025 ist die revidierte eidgenössischen Jagdverordnung in Kraft. Die Umsetzungsfrist für die Kantone endet im Januar 2030. Peter Ulmann informierte über den Fahrplan und die geplanten Schritte zu der damit nötigen Revision des kantonalen Jagdrechts.
Ein Dauerthema, nicht nur für die Jägerschaft, ist die ständig zunehmende Freizeitnutzung im Wald, welche leider sehr oft ohne Rücksicht auf Flora und Fauna ausgeübt wird. Andi Vollenweider regte an, den Einsatz von Rangern, wie beispielsweise am Hallwilersee zu prüfen. Der Einsatz von Rangern sei gemäss Ulmann eher kritisch. Diese könnten zwar neben dem Informieren und Sensibilisieren auch intervenieren. Sanktionieren – sprich Bussen ausstellen - könnten diese jedoch nicht. Und dort sieht Uhlmann einen Engpass, beziehungsweise leider eine Notwendigkeit um beispielsweise die Missachtung von Fahrverboten auf Waldwegen zu ahnden.
Erfreuliches konnte Vollenweider von RJL berichten. Nach langer Suche konnte mit Daniel Johnson ein bestens geeigneter Nachfolger für Geschäftsführer Peter Krummenacher gefunden werden. Die Stabsübergabe wird per Ende 2025 erfolgen. Johnson ist bereits Geschäftsleiter bei JagdAargau und wird so wertvolle Synergien nutzen können.
Fabian Stadelmann, Präsident RJL überbrachte die Grüsse des Kantonalverbandes. Er dankte allen JägerInnen für ihr Engagement und lobte die gute Zusammenarbeit des Verbandes mit dem lawa. Andi Vollenweider ermunterte die Gesellschaften zum Schluss zur Teilnahme am Sektionsstich. Er dankte allen JägerInnen für ihren Einsatz für Hege und Jagd und wünschte ihnen eine unfallfreie Herbstjagd mit viel Weidmannsheil.
Text und Fotos: Heidi Frey