Loading...

Jagen im Kanton Luzern

Jagen im Kanton

Sektionsversammlung - Sektion Seetal 2019

Sektionsversammlung - Sektion Seetal 2019

Sektionsversammlung Revierjagd Seetal/Surental
Laut geben und mitreden

Der Druck auf die Lebensräume nimmt zu. Wo die Freizeitnutzung wertvolle Lebensräume tangiert, braucht es Lösungen. Die Jagd erwartet ein ausgewogenes Nebeneinander will aktiv an Lösungen mitarbeiten.

Jeweils Anfang Jahr treffen sich Jägerinnen und Jäger aus dem Luzerner See- und Surental zur Mitgliederversammlung. Wer also die mondbeschienene Frostnacht nicht für den Fuchsansitz nutzte, traf sich an diesem Freitagabend, 18. Januar mit Seinesgleichen in der stimmungsvoll ausgeschmückten Mehrzweckhalle von Schlierbach.

Mehr Engagement für Lebensräume

Die Jagd sorgt nicht allein für eine angepasste Regulation der jagdbaren Wildbestände, es gehört auch zu ihrem Auftrag, sich für intakte Lebensräume zu engagieren. Gerade im Mittelland, wo die Räume enger werden und der Druck durch Freizeitnutzer auf Wald und Landschaft immer grösseres Ausmass annimmt, gewinne dieses Engagement mehr an Bedeutung. Das Hauptaugenmerk der Sektionsarbeit 2018 galt denn auch diesem Thema. David Estermann, Präsident von RevierJagd Seetal/Surental motivierte dabei die Jäger seiner Sektion, sich stärker einzumischen und gerade in Planungsverfahren auf Gemeindestufe aktiver mitzudenken und mitzureden.

„Wo der Druck bzw. die Störungen zu gross werden, genüge es längst nicht mehr auf Einvernehmlichkeit zu setzen. Dort brauche es Lenkungsmassnahmen die von allen Beteiligten – Freizeitnutzer, Jäger, Waldbesitzer, Förster und NGO’s - gemeinsam getragen sind,“ gab ein Teilnehmer am Rand der Tagung seinen Erwartungen Ausdruck. „Alleine Laut zu geben reicht nicht! Wir Jäger sind gefordert Partner für unsere Interessen zu suchen und an Lösungen mitzuarbeiten. Dazu gehöre, dass die Jagd wo angebracht bereit ist, auch der Freizeitnutzung Raum zuzugestehen. Nur so wird es erst gelingen, Verständnis und mehr Schutz für Wildlebensräume zu erreichen“.

Die jährlich vom kantonalen Forstdienst geführte Koordinationssitzung über Veranstaltungen im Wald, wo sich OL-Vereine, der Kantonalturnverband, die kantonale Sportförderung und die Jagd einbringen, ist ein Beispiel, dass auf Gespräche gute Lösungen möglich sind. Angelaufen sind auch erste Pilotprojekte, um das Biken im Wald zu lenken. Herausforderung dabei: diese Spezies Freizeitnutzer sind schlecht organisiert und damit kaum an einen runden Tisch zu bringen um konstruktiv mitzuarbeiten.

Jagdgesellschaften sind neu Vereine

Peter Ulmann, Leiter der kant. Abteilung Jagd, informierte aus der Verwaltung. Die revierübergreifende Jagdplanung von Rot-, Gams- und Schwarzwild, sowie die Grossraubwildsituation im Kanton Luzern sind dabei Themen, welche die Mittellandreviere weniger tangieren. Hier liegt das Hauptaugenmerk vor allem bei der Regulation von Reh- und Raubwild.

Die revidierte Jagdgesetzgebung ist seit April 2018 in Kraft und bringt einige Änderungen mit sich. Per 1. Januar 2019 mussten sich die Jagdgesellschaften als Verein organisieren. Somit treten sie bei Vertragsabschluss der Revierpacht neu als juristische Person auf. Die Haftung greift damit nicht mehr auf das Privatvermögen der Revierpächter sondern beschränkt sich auf das Vereinsvermögen. Eine wichtige Errungenschaft für die Volksjagd im Kanton Luzern.

Was in Kürze ansteht, ist die Neubesetzung der Jagdprüfungskommission durch den Regierungsrat. Diverse Vakanzen sind neu zu besetzen und wurden gemeinsam mit RevierJagd Luzern erstmals öffentlich ausgeschrieben. Auf die verschiedenen Anforderungsprofile konnten sich Interessierte bewerben. Es habe ihn überrascht, wie viele Jägerinnen und Jäger ihr Wissen weiter geben möchten. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe, den Nachwuchs an eine zeitangepasste, verantwortungsvolle und passionierte Freizeitbeschäftigung heranzuführen. Peter Ulmann zum Schluss seiner Ausführungen, „Nehmt das Fazit von Andreas Moser aus dem jüngsten NetzNatur-Beitrag „Die Schweiz und die Jagd“ ernst, setzt euch mit den gestellten Erwartungen auseinander“.

Vorstand mit neuen Gesichtern

Einen Wechsel gab es im Vorstand der Sektion Seetal/Surental. Einstimmig gewählt ersetzen Armin Jenni (Ballwil) und Gerd Marschall (Rickenbach) die verdient austretenden Roger Schmid (Triengen) und Thomas Stadelmann (Aesch).

Präsident David Estermann sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Hubert Erni, Toni Ruckil, Kaspar Schmid und Rene Steiner wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neben Moni Pfunder hat die Versammlung Michael Wüest (Römerswil) in die Rechnungsprüfung der Sektion gewählt, wo dieser Erwin Bieri (Hildisrieden) ersetzt.

Werner Hüsler